Was bringt der schönste Erfolg, das schnellste Wachstum, wenn wir nicht ab und zu den nötigen Abstand haben um uns zu entspannen, uns zu erholen und uns neu zu sortieren? Verheizen wir uns nicht total? Genügt nicht auch mal Halbgas? Muss es immer mit Vollgas und Bremsspuren in die Kurve gehen?
Genügt nicht auch mal Halbgas?
Beim Stöbern durch alte Blogposts bin ich vor ein paar Tagen etwas wehmütig geworden. Besonders letzten Sommer war ich mächtig fleißig und habe einen Artikel nach dem nächsten geschrieben, gebastelt und fotografiert. Richtige Fotostrecken mit super viel Tamtam und Chichi, liebevoll geschriebene Texte und tolle Kooperationen.
Das ist alles ein wenig kurz gekommen in letzter Zeit und fehlt mir absolut. Nur leider gelingt der Spagat zwischen Job, Freizeit, YouTube und Blog manchmal einfach gar nicht. So, dass man Prioritäten setzen muss. Alles geht nicht, das ist klar. Für Blogposts brauche ich Zeit zum Denken, Zeit zum Planen und Raum, Freiraum!
Alles geht nicht, das ist klar
Freiraum… ja, den hatte ich seit letztem Jahr irgendwie kaum noch. Ich fühlte mich immer irgendwie gehetzt. Hier noch schnell das, da noch eben dies, jeder kennt das. Was dir auf der einen Seite so viel Anerkennung gibt, kann dich auf der anderen Seite schnell kaputt machen, wenn es nicht in Maßen ist. Der Mensch strebt ja grundsätzlich nach MEHR! Einen Status zu halten bedeutet für viele Stillstand oder Versagen und sorgt für Stirnfalten und miese Laune. Dabei sollte es doch ebenfalls erstrebenswert sein, einen schönen Zustand zu konservieren, oder?
Jetzt, nach ein paar Wochen Abstand und Nachdenken, bin ich innerlich viel entspannter. Ich kann auch mal loslassen, mal nichts tun…
Der erste Schritt war für mich konsequent die sozialen Medien zu ignorieren! Besonders Twitter, dieses immerwährend schreppende Kind, was sekündlich nach Aufmerksamkeit brüllt. Der sich ständig aktualisierende Feed, der dir jede Minute, in der du nicht aufmerksam bist suggeriert, du verpasst etwas. Die Sozialen Medien funktionieren ja grob nach dem Prinzip „the more you give, the more you get“! Die Frage ist allerdings, zu welchem Preis? Wenn deine Freizeit nur noch daraus besteht, deine Follower auf diversen Kanälen zu befriedigen, deine eigene Zufriedenheit dabei aber gegen Null geht, läuft was falsch!
the more you give, the more you get
Ich sehe mich gemütlich am Grill sitzen, einen leckeren Drink in der einen Hand, die Grillzange in der anderen Hand, den Blick entspannt auf die rotglühende Glut gebannt als plötzlich das „Kind“ in der Hosentasche schreit. Vorbei die Entspannung ob du willst oder nicht. Die Sozialen Medien sind Stimmungskiller par Excellence!
Die Sozialen Medien sind Stimmungskiller par Excellence!
Ich entscheide mich also dieses plärrende Kind plärren zu lassen. Es wird mich auch noch lieben, wenn ich nur ab und zu mal vorbeilurche. Und so lange es mich noch erkennt, mache ich mir keine Sorgen über unsere Beziehung!
6 Comments
Melissa Myr
10. Juli 2016 at 18:25Freue mich sehr über neue Artikel hier auf dem Blog. Ich mag deine Texte egal zu welchem Thema. Selbst Rezepte verpackst du immer irgendwie lustig und amüsant. Ich glaube alle haben Verständnis wenn du nicht alle Kanäle bedinene kannst 🙂
fraumau
10. Juli 2016 at 18:28Vielen Dank für deine lieben Wort! <3
Cosima
10. Juli 2016 at 18:27Ich kenne das mit dem Stress und nicht abschalten können, besonders wenn man noch Kinder hat, die auch ihre Aufmerksamkeit brauchen und fordern. Eine Kunst das alles unter einen Huit zu bringen! Aber man wird immer besser von Tag zu Tag!
Lord Vertinary
11. Juli 2016 at 08:47Kann dich so gut verstehen….habe beruflich zwei Handys und noch mein privates. Das private nervt fast noch mehr, wegen dem“Kind“ …..aber nicht nur das eine. Selbst gemachter Stress ist doof, warum sind wir doof? Weil wir glauben was zu verpassen. Warum? Weil wir glauben was zu verpassen, weil wir genau aus diesem Grund alles im eiltempo machen um uns und andere zu“genügen“. Man müsste mal ne Woche ohne Technik in nem Blockhaus in einem Fjord Urlaub machen. Ohne Strom ohne Außenwelt! Das nehme ich mir seit Jahren vor…….hoffe das du es schaffst dich zu entschleunigen. Toller Blog Frau Göttin 😉
Stefan S.
11. Juli 2016 at 19:49Hallo Ive,
Stress kenne ich nur zu gut. Grade das Internet und die darin enthaltenen sogenannten Sozialen Medien ziehen uns immer wieder total in ihren Bann, auch wenn wir uns vornehmen, dass wir damit haushalten, so klappt dies häufig nicht.
Beruflich habe ich kaum Stress, so wie Sie häufig berichten.
Allerdings fällt mir Kontakt zu anderen Menschen sehr schwer. Schon eine Fahrt in einem vollen Bus ist für mich ungeheuer anstrengend und nervenaufreibend. Mit Menschen umzugehen ist aber leider nicht vollständig zu umgehen.
Es bringt mich manchmal an den Rand der Verzweiflung, sodass ich eine Notbremse ziehe und einfach ein paar Tage meine Wohnung nicht verlasse um mich wieder zu erholen.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass man sich selbst diese Freiräume nimmt, und sie auch verteidigt.
Bzgl. der Sozialen Medien habe ich mich vor mehreren Jahren dazu entschieden nicht mehr daran teilzunehmen.
Ich habe keinen einzigen Account. Nirgendwo. Nicht bei Facebook, nicht bei Twitter oder Instagram. Ich besitze kein Smartphone, sondern ein ganz normales Handy. Mir diese Freiräume geschaffen zu haben hat mich noch mehr isoliert, da viele wohl nicht mehr bereit sind mal anzurufen oder vorbeizukommen, aber es hat mir die Ruhe gegeben die ich brauche um mein Leben zu überstehen ohne durchzudrehen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Zukunft mehr zur Ruhe kommen ohne, dass Sie vorher an Erschöpfung leiden.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie stets genug Kraft und Muße finden Ihre Kreativität auszuleben und zu teilen.
Leben Sie lange und erfolgreich.
Stefan S.
FashionqueensDiary
10. September 2016 at 08:35Kompliment, ein super Beitrag der einfach mal jeden zum Nachdenken anregen sollte!!!!